Dank seines guten Rufs erhielt Kazimierz Dawidek in Laufe der Zeit von verschiedenen Institutionen in Wiesbaden (Musikakademie), in Rheinland-Pfalz und Berlin verlockende Lehraufträge. Er beschränkte sich an diesen Einrichtungen aber nicht nur auf den Oboen-Unterricht, da dieser erst mal gründlich reformiert werden musste. Mit der Zeit sah er sich mit so vielen und gravierenden Fehlern im System konfrontiert, dass er handeln musste, um aus der knappen Basis anspruchsvolle Klassen zu bilden.
Dawidek engagierte sich konsequent und nachhaltig für diese vernachlässigte Fachrichtung und prangerte zahlreiche Missstände in der Organisation des Ausbildungssystems an. Das betraf zum Beispiel die Diskriminierung des Instruments Oboe, das aktuell noch ein Schattendasein führt. Bei der Verteilung von Fördermitteln benachteiligen die Verantwortlichen dieses Unterrichtsfach bis heute, obwohl es dringend einer besseren finanziellen Unterstützung bedarf.
Die Folge ist, dass viele Spitzenpositionen nehmen mittlerweile Oboisten und Oboistinnen aus dem Ausland ein, weil das Ausbildungssystem hierzulande versagt.
Schlechten Arbeitsbedingungen für Oboen-Lehrer inklusive Unterbezahlung sagte Dawidek ebenfalls den Kampf an. Er setzte sich für eine Gruppe vertraglich benachteiligten junger, weiblicher Lehrkräfte mit Migrationshintergrund ein, nutzte hierfür juristische Mittel, finanzierte und gewann den Streit gegen deren Arbeitgeber.
Er publizierte zwischen 2012 und 2014 mehrere Essays, in denen er sich mit den Missständen am deutschen Ausbildungs- und Fördersystem auseinandersetzte.
Trotz des unermüdlichen Engagements für Verbesserungen konnte Dawidek keine grundlegenden Reformen erreichen. Er scheiterte an strukturkonservativen Verantwortlichen, die keinerlei Veränderungswillen zeigten. Eine fachgerechte Ausbildung war nicht möglich; das Ausbildungssystem ist im Fach Oboe grundsätzlich unzureichend und die Änderungen sind politisch unerwünscht.
Aufgrund dieser Vorkommnisse beendete Dawidek seine pädagogische Tätigkeit an Institutionen und engagiert sich heute für den Oboen-Unterricht im Rahmen der Förderung der professionell orientierten Schüler, die bei ihm gezielt den Unterricht suchen.