KURZE GESCHICHTE DER OBOE
Oboen wurden in der antiken Welt entwickelt. Archäologen gruben die ältesten Exemplare in Ur und Ägypten aus: sie stammen aus der Zeit um 2800 v.Chr.In der europäischen Antike, bei den Griechen, hießen sie Aulos, bei den Römern Tibia. Aristoteles beschreibt die Funktion und Wirkung der Rohrblätter (Mundstücke), die er ‘Zunge’ nennt und Theophrast erklärt, welche Art von Rohrholz der Aulos-Spieler verwendete. In Pompeji weihte man den Aulos mindestens einer Gottheit. Die Kreuzfahrer brachten sie aus Persien nach Europa zurück. Die Pommern mit ihrem tiefen, kehligen Klang sind der Vorläufer der Barockoboe, das Bindeglied zwischen Antike und Moderne. Zum höfischen Leben gehörten prunkvolle Veranstaltungen mit musikalischen Aufführungen: mehrere Größen der Oboe wurden entwickelt, um die Hörbedürfnisse zufrieden zu stellen. Das 18. und 19. Jahrhundert perfektionierte ihre technische Wendigkeit. Durch die Jahrtausende behauptete die Oboe ihren Platz im Musikleben als Solo-, Kammermusik- und Orchesterinstrument. Deshalb ist es wichtig, ihre 5000 Jahre alte Tradition zu pflegen, sie zu studieren und ihren einmaligen Klang lieben zu lernen. Dr. U. Keller © by EOS